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Über Mikroverletzungen

  • Autorenbild: franziska-fiedler
    franziska-fiedler
  • 27. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Gerne teile ich einige Gedanken über Mikroverletzungen im Zusammenhang mit AD(H)S und Hochsensibilität mit dir.

Eine Stärke von hochsensiblen Menschen ist ihre vertiefte, differenzierte Wahrnehmung.

Mein Blog schöpft zu einem grossen Teil aus meiner Lebenserfahrung.

Tiefes Verständnis füreinander bedingt Einfühlungsvermögen oder die Erfahrung, "einige Zeit in deinen Mokassins gelaufen zu sein".

Als hochsensibles Kind konnte ich bei Begegnungen schnell erahnen, ob der Mensch glücklich ist oder ob er leidet. Die Gesichtsfarbe, die Muskulatur und der Ausdruck seiner Augen zeigten mir eindrücklich, wie mein Gegenüber gestimmt ist.

Wenn ich als kleines Mädchen Traurigkeit und Kummer wahrgenommen habe, blieb ein Gefühl von starkem Mitleid zurück , es tat richtig weh.

Was nahm ich wahr, was bedrückte diese Menschen? Solche Gedanken beschäftigten mich lange.

Aufgrund vieler Beobachtungen mit Mikroverletzungen im Schulalltag, schreibe ich diesen Text.

Mit mehr Achtsamkeit und Bewusstsein könnten wir unser Verhalten positiv verändern, hin zu entspannteren Beziehungen.

Es geht bei Mikroverletzungen nicht nur um gesprochene Worte, es geht auch um nonverbale Kommunikation und um unsere Haltung.

Kinder nehmen noch sehr stark unsere Körpersprache wahr.

Als Kind mit einer gewissen Sensibilität unterscheide ich rasch, wie die Lehrerin die einzelnen Kinder begrüsst und wie sie auch mich begrüsst. Feinste Bewegungen in der Mimik und Gestik, im Tonfall der Stimme können wir unterscheiden.

Als Kind will ich wissen, mag mich die Lehrerin, bin ich bei ihr gut aufgehoben und gibt sie mir den nötigen Schutz?

Ich behaupte, dass uns ein Kind nie willentlich Schwierigkeiten bereiten will und es einem Grundbedürfniss entspricht von seinen Bezugspersonen bejaht zu werden.


Kürzlich spürte ich in der Begegnung mit einem Schüler eine leichte Provokation.

Wie darauf reagieren, wenn das Kind auch noch einen Kaugummi kaut? Konsequent sein, sofort reagieren und zurechtweisen?

Wenn wir uns immer einen winzigen Bruchteil offen halten zu überlegen, bevor wir handeln, können wir das Blatt wenden, hin zu einer vertrauensvolleren Beziehung zu den Kindern. Dadurch verhindern wir immer mehr solche Mikroverletzungen, welche verunsichern und an uns allen nagen.

In dem winzigen Moment des Innehaltens, entschied ich mich, den Kaugummi zu ignorieren, die Provokation ebenfalls und auf der Sachebene in Beziehung zum Schüler zu gehen. Bei mir selbst stellte ich fest, dass meine Körpersprache nicht nur bejahend war.

Es gilt sehr wach und eine Situation in kurzer Zeit adäquat zu erfassen. Was sagt mir das Kind?

In diesem Fall weist es mich darauf hin, dass ich angespannt bin, ihm vielleicht die Provokation übelnehme und überfordert bin.

Mein Entschluss, momentan nicht auf sein herausforderndes Verhalten zu reagieren zeigt ihm, dass ich über mich reflektiere und immer wieder differenziert auf Situationen einzugehen vermag. So schaffe ich Vertrauen.

Mikroverletzungen schaffen wiederholt Irritationen.

Warum hat mich die Mutter eines Kindes so ernst begrüsst?

Warum geht die Lehrerin, wenn ich auftauche ins Nebenzimmer?

Warum grüsst mich eine Kollegin nur flüchtig und schaut mich nicht an?


Heute werden schon 4-jährige Kinder angehalten, über ihr Verhalten zu reflektieren .

Sie sollen darüber urteilen, was ihnen gefallen hat und was nicht, ob sie sich entsprechend den Regeln der Schule verhalten haben oder nicht.

Meine Beobachtung aus vielen Jahren mit Kindern unterwegs sein ist folgende:

Liebe Eltern, liebe Lehrer zeigt mir, wie ihr reflektiert, wie ihr euch entwickelt, lasst uns real an euren Fortschritten teilhaben. Zeigt uns, dass ihr uns gernhabt und lasst uns endlich wieder den Raum, um Kinder zu sein.

Wir leben noch ganz stark in der Gegenwart, sind präsent und achtsam.

Gebt uns mit eurer Stärke Kraft, ermutigt uns, damit wir an euch Vorbilder finden.

Lasst uns nicht allein!




Kinder machen nicht das was wir sagen, sondern das, was wir tun.

Jesper Juul

Ich stehe immer auf der Seite der Kinder.

Astrid Lindgren


Die Kinder anregen zu müssen , das glauben wir nur, weil wir zu wenig Ahnung davon haben , was jeder Mensch an Entfaltungsmöglichkeiten mit auf die Welt bringen.

Emmi Pikler




https://www.psychologie-to grow.de/blog/wie -entsteht-ein-mikrotrauma


 
 
 

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